Am 25. Mai 2020, in einer Zeit globaler Unsicherheit und beispielloser Herausforderungen, verteidigte ich meine Dissertation – ein Meilenstein in jedem akademischen Werdegang, der normalerweise im Beisein von Mentoren, Kollegen, Freunden und Familie gefeiert wird. Doch meine Erfahrung war anders. Aufgrund der strengen Lockdown-Massnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie musste meine Verteidigung vollständig online per Zoom und ohne Zuhörer stattfinden. Man hatte Angst von Kapazitätsengpässen von Zoom.

Es war eine entmutigende Vorstellung: die Früchte jahrelanger Forschung in einem fast leeren digitalen Raum zu präsentieren, ohne ermutigendes Nicken oder wohlwollendes Lächeln aus dem Publikum zu sehen. Trotzdem bot die „Situation der kleinen Gruppe“ mit dem Supervisor Prof. Martin Raubal und den beiden Fachexperten Prof. Robert Weibel (Uni ZH) und Prof. Marcus Specht (TU Delft), sowie dem Moderator Prof. Andreas Wieser, eine einzigartige Gelegenheit für eine tiefgründige Diskussion. Die Verteidigung war nicht nur sehr konstruktiv, sondern auch durch den Input neuer Perspektiven besonders lehrreich. Es war wirklich eine faire und spannende Runde! Meine Monografie findet man als Pdf in der ETH Research Collection unter:

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Es war schade, dass ich meine Verteidigung, ein bedeutender Moment einer akademischen Laufbahn, nicht wie gewohnt teilen konnte. Andererseits hatte ich sechs äusserst wertvolle, spannende und abwechslungsreiche Jahre und durfte sehr viele neue Menschen und Anwendungen kennenlernen, aus denen ich vermutlich noch lange viele inspirierende Momente schöpfen kann. Ich möchte hier meinem Doktorvater Martin Raubal herzlich danken.

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